FF Bornim       Geschichte

 

Gerätehaus der FF Bornim vom Feld aus gesehen"

Geschichte der FF Bornim Teil 1

Die Gründung 1897


Nach Überlieferungen war es der 27. November des Jahres 1897 als die Bürger
des kleinen Ortes Bornim eine freiwillige Feuerwehr gründeten. 39 Mitglieder
sollten von nun an als Feuerwehr organisiert das Dorf vor dem Feuerteufel schützen.


Mannschaft und Ausrüstung zur Gründungszeit


Nach alten Unterlagen, einem bestätigten Lageplan vom 14. Mai 1881, stand das
erste Spritzenhaus unmittelbar an der Dorfstraße, heute Rückertstraße/Potsdamer Straße,
vor der Bornimer Kirche. Es war ein einfacher gemauerter Schuppen mit einem Pappdach.


Spritzenhaus in Bornim um 1895

Spritzenhaus an der Potsdamer Straße um 1905

Ebenfalls in alten Unterlagen aus dem Jahr 1848 findet man die Zeichnung einer
"Land-Feuerspritze für Bornim".

In dem 1910 erbauten Spritzenhaus, einem Gebäude in der Mitschurinstraße 1, damals
Koloniestraße, das der Gemeinde gehörte und das auch auf dem Grund und Boden
der Gemeinde stand waren 3 Toreinfahrten. Dahinter war die Löschtechnik, bestehend
aus zwei Handdruckspritzen und einem Wasserwagen untergebracht. Die Tore, die zur
Straße führten gehörten zur Feuerwehr, die die zum Hof führenden Tore gehörten
zur Schule. Natürlich war im Spritzenhaus auch eine Arrestzelle für den Gendarmen
vorhanden.


Gerätehaus der freiwilligen feuerwehr Bornim um 1900

Mannschaft und Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr Bornim,
1922 - Antreten zum 25-jährigen Bestehen


Im Alarmfall war ein Vorspanndienst organisiert. Verschiedene Bauern wurden dazu
verpflichtet bei Ausbruch eines Feuers oder einem anderen Gefahrenfall ihre Pferde
als Vorspanndienst zur Verfügung zu stallen. Das geschah abwechselnd, jeder der Bauern
hatte eine Woche Dienst.

Die Mitgliederzahl der Freiwilligen Feuerwehr schwankte. 1923 zählte man 35 aktive Kameraden.
1934 waren es 37, wobei man sagen muss, dass bei einer Alarmierung nur etwa ein Drittel
der Kameraden tatsächlich zur Brandbekämpfung erschienen. Das lag nicht daran, dass sie nicht wollten
sondern die weiten Wegstrecken, die Verhinderung durch eine Arbeit an einem anderen Ort verhinderten
genauso wie das Alarmierungssystem das Erscheinen. Zu dieser Zeit gab es ja noch keine Sirenen und
keine "Pieper". Die Alarmierung erfolgte über die Kirchenglocken oder durch Alarmierung von Mann zu Mann.
Und dann rückte man zu Fuß oder mit dem Fahrrad an. Das dauerte natürlich seine Zeit.


Spritzenhaus der FF Bornim 1923 mit bespannten Einsatzwagen

Spritzenhaus der FF Bornim 1923 mit bespannten Einsatzwagen v.l.n.r
Handdruckspritze, Handdruckspritze (Wasserzubringer), Wasserwagen


Dann wurden die mit Pferden bespannten Einsatzwagen ersetzt. Die Kraftfahrzeuge
hatten Einzug gehalten. Die FF Bornim wurde mit einem "modernen" Tragkraftspritzen Anhänger
der Firma Hermann Koebe in Luckenwalde (später VEB Feuerlöschgeräte Luckenwalde und jetzt Rosenbauer)
ausgestattet. Als Zugfahrzeug diente eine 8-Zylinder Horch-Limousine Baujahr 1928, die genauso
wie damals die Pferde bei der Alarmierung hinzu gerufen wurde. Die in Bornim ansässigen Fuhrunternehmen
wurden für diesen Vorspanndienst verpflichtet.

Die Arbeitslosigkeit ging auch an Bornim nicht vorbei. Ein positiver Aspekt war allerdings, dass nun eine
ständige Besetzung durch diese Arbeitslosen organisiert werden konnte.

In dieser Zeit kamen die ersten Frauen in die Löschgruppe.



Die Preußische Feuerwehrzeitung berichtet im 38. Jahrg.; Nr.1; 1. Januar 1928; Seite 15
von einem "großen Schadenfeuer" in Bornim. Im damaligen Militärrestaurant
"Katharinenhof" (heute Katharinenholz) war auf dem Boden ein Feuer
ausgebrochen, das den Dachstuhl und zwei Wohnungen verwüstete.
Im Einsatz waren Feuerwehren aus Bornim, Bornstedt und Potsdam,
die das Feuer nach eineinhalb Stundan gelöscht hatten.

Im 38. Jahrg.; Nr.19; 1.Oktober 1928; Seite 500 wurde davon berichtet,
dass im benachbarten Marquardt gegen gegen 4 Uhr auf dem
Gehöft des Gemeindevorstehers und Landwirts Koski ein Brand ausbrach,
der die Scheune, Stallungen und das Wohnhaus erfasst hatte.
Für die Löscharbeiten waren die Freiwilligen Feuerwehren aus
Bornim, Bornstedt und Fahrland sowie die Potsdamer Berufsfeuerwehr
zum Brandherd geeilt.
Ein Übergreifen auf die angrenzende Gastwirtschaft mit einem Wohngebäude
konnte Dank des Einsatzes des aus Bornim stammenden
Kreisbrand-inspektor Frenzel verhindert werden.

Mannschaft der FF Bornim 1920

Die Mannschaft 1927 zum 30-jährigen Bestehen

Das preußische "Gesetz über das Feuerlöschwesen (in Preußen)" vom 15. Dezember 1933
unterstellte die Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren
der Ortspolizeiverwaltung und den Polizeiaufsichtsbehörden. Die Dienstgrade denen
der Polizei angepasst.
Obwohl das Gesetz die Bezeichnung "Feuerlöschpolizei" nicht verwendete, etablierte
sie sich als neue Bezeichnung für die Feuerwehren. Es trat am 1.01.1934 in Kraft.

Gemäß dem "Gesetz über das Feuerlöschwesen (in Preußen)" §5 Absatz 1 sind Freiwillige
Feuerwehren Vereine, deren Vereinszweck in der Bekämpfung der Feuersgefahren besteht.
Die Satzung der "Freiwilligen Feuerwehr des Amtsbezirkes Bornim-Bornstedt e.V." vom
19. Februar 1934 regelt die Einzelheiten. Sie wurde am 28. April 1934 vom Landrat bestätigt.

Am 13. Juni 1934 Hauptbrandmeister Alfred Ihlefeld wird zum Wehrführer der Freiwilligen
Feuerwehr des Amtsbezirkes Bornim-Bornstedt ernannt.

Am 1.07.1935 erfolgte Eingemeindung von Bornim, Bornstedt, Eiche und Nedlitz.
Die übernommenen vier freiwilligen Feuerwehren wurden in die
"Freiwillige Feuerwehr Potsdam Land" umgewandelt. Der Mannschaftsbestand
betrug 60 Mann. Brandmeister A. Ihlefeld wurde zum Kreiswehrführer bestimmt.
Mit Schreiben vom 24. Februar 1936 die Ernennung von Brandingenieur
Walter Friedrich zum Leiter der Einheitsfeuerwehr, gebildet aus
Berufs- und freiwilliger Feuerwehr Potsdams, durch den Regierungspräsidenten
bestätigt.

21.07.1936: Alfred Ihlefeld, Wehrführer der FF Bornim, ist jetzt Oberbrandmeister.

Mit dem Runderlass des RdMI vom 1.3.1937 wurde eine einheitliche Farbgebung für
Feuerwehrfahrzeuge eingeführt. Für Kraftfahrzeuge galt nun: Fahrgestell,
Räder und Kotflügel schwarz glänzend; Aufbau dunkelgrün glänzend,
Farbe Nr. 30 der Farbkarte für Fahrzeuganstriche (RAL 840 B2). Der Austausch
der Farbe sollte aber erst bei notwendigem Neuanstrich erfolgen. Gleichzeitig
war nun an den Fahrzeugtüren nicht mehr das Stadtwappen sondern das Hoheitszeichen
der Polizei zu führen.

1937 waren nur in Bornim und Eiche Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr
Potsdam-Land vorhanden. Im Gerätehaus in Bornim befanden sich die Hansa- Lloyd Kraftspritze
von 1913, die die Berufsfeuerwehr abgegeben hatte, Kleinkraftspritzen der freiwilligen
Feuerwehren von Bornim, Bornstedt und Nedlitz sowie ein geschlossener Pkw als Schleppwagen.



Motorspritze

Die Motorspritze von 1913 war im Gerätehaus der FF Bornim stationiert

Geschichte der FFw Bornim Teil 2


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